Bioland

Bioland ist der führende ökologische Anbauverband in Deutschland. Die Wirtschaftsweise der Bioland-Betriebe basiert auf einer Kreislaufwirtschaft – ohne synthetische Pestizide und chemisch-synthetische Stickstoffdünger. Die Tiere werden artgerecht gehalten und die Lebensmittel schonend verarbeitet. Dies ermöglicht eine umweltverträgliche und nachhaltige Lebensmittelerzeugung.
Heute arbeiten über 5.443 Biobauern und 922 Lebensmittel-Hersteller wie Bäckereien, Metzgereien, Molkereien, Brauereien, Mühlen, Restaurants, Safthersteller nach den Bioland-Richtlinien. Bioland-Produkte sind in Hofläden, auf Wochenmärkten, in Naturkostgeschäften, in Supermärkten und über Lieferservice erhältlich.

Den Grundstein für den organisch-biologischen Landbau, den Bioland kontinuierlich weiter entwickelt, legten die ersten Pioniere bereits vor über 50 Jahren.

Grundsätze, Richtlinien und Rechtsgrundlagen
Die ersten Richtlinien erarbeitete Bioland in den 70er Jahren für die Erzeugung von Pflanzen. Seitdem werden diese kontinuierlich weiterentwickelt.
Zu diesen Verbandsvorgaben kamen 1979 spezifische Verarbeitungsrichtlinien für Milch(produkte), Brot und Backwaren, Getreideerzeugnisse, Wurst- und Fleischwaren, Wein/Sekt und viele mehr hinzu. Die Einhaltung der Richtlinien sind für Erzeuger und Lebensmittel-Hersteller verpflichtend und werden vom Verband kontinuierlich überprüft.

Pflanzenbau
Im Einklang mit den Prinzipien des organisch-biologischen Landbaus streben Bioland-Betriebe nach möglichst geschlossenen Stoffkreisläufen. Die vielseitigen Fruchtfolgen fördern das Bodenleben. Der Anbau von Stickstoff fixierenden Pflanzen macht den Einsatz von chemisch-synthetisch hergestellten Düngern überflüssig. Chemische Pflanzenschutzmittel erübrigen sich: Schädlinge und Krankheiten werden durch die Fruchtfolge, eine sorgfältige Sortenwahl sowie die Pflege mit Kräuterauszügen und Förderung von Nützlingen im Zaum gehalten. Gezielte Maßnahmen wie die Anlage von Hecken tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei und schaffen ein stabiles Ökosystem.

Tierhaltung
Die Anzahl der Tiere auf einem Bioland- Betrieb ist an die bewirtschaftete Fläche gebunden. Das heißt: Es dürfen nur so viele Tiere gehalten werden, wie Futter auf den eigenen Betriebsflächen erzeugt werden kann.
Die Tiere werden artgerecht gehalten: Ob Rind, Schwein oder Huhn, die Tiere haben allesamt Zugang zu Auslaufflächen oder Weidegang. Erkrankt ein Tier, werden bevorzugt Naturheilverfahren und homöopathische Mittel eingesetzt. Antibiotika oder Hormone als Leistungsförderer sind bei Bioland seit jeher tabu.

Herstellung
Bei der Herstellung von Bioland-Produkten wird auf höchste Qualität Wert gelegt. Alle Vertragspartner verwenden bevorzugt Bioland-Rohwaren und verarbeiten diese gemäß den strengen Vorgaben von Bioland. Ein wichtiges Ziel ist die schonende Weiterverarbeitung. Umstrittene Verfahren wie Gentechnik oder Bestrahlung von Lebensmitteln sind tabu, ebenso ein Großteil der EU-weit zugelassenen Zusatzstoffe. Die vollständige Deklaration sämtlicher Zutaten und Zusatzstoffe ist vorgeschrieben.

Vermarktung
Die Direktvermarktung von Bioland-Produkten – allen voran der Verkauf im Hofladen, auf dem Wochenmarkt und der Hauslieferservice – ist für viele Bioland-Mitglieder ein wichtiges Standbein. Durch den direkten Kontakt kann der Erzeuger eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden aufbauen.
Neben den Direktvermarktern sind die Bioland-Hersteller, der Naturkosthandel und der Lebensmitteleinzelhandel wichtige Absatzkanäle für Bioland-Produkte. Des Weiteren bieten immer mehr Gastronomen Bioland-Produkte an.

Kontrolle
Jeder Bioland-Betrieb wird regelmäßig von einer unabhängigen, staatlich zugelassenen Kontrollstelle geprüft. Zusätzlich werden unangekündigte Stichprobenkontrollen durchgeführt. Stößt die Kontrollstelle bei diesen Kontrollen auf Mängel oder Verstöße gegen die Richtlinien, so wird der Betrieb gemahnt und mit entsprechenden Sanktionen belegt. Bei schweren Verstößen droht der Ausschluss aus dem Verband.

Geschichte
Der Grundstein des organisch-biologischen Landbaus wurde schon anfangs des 20. Jahrhunderts in der Schweiz gelegt. In den 50er Jahren kam diese Idee durch aufgeschlossene Bäuerinnen und Bauern nach Deutschland.
Um diese Ideen besser umsetzen und die gemeinsamen Interessen besser vertreten zu können, gründeten 12 Männer und Frauen 1971 den „bio-gemüse e.V.“, den Vorläufer von Bioland. Zehn Jahre später hatte der Verein bereits 200 Mitglieder.

Aus „bio-gemüse e.V.“ wurde zunächst die „Fördergemeinschaft organisch-biologischer Land- und Gartenbau“. Mitte der 70er Jahre wird „Bioland“ als Vereinsname und Warenzeichen etabliert.

Quelle: www.bioland.de